Zum Inhalt springen

Verbraucher

Liebe Trüffelinteressierte,
auf dieser Seite erhalten Sie wissenswerte, aktuelle Informationen und Artikel rund um das Thema „Trüffel“.

Trüffelgericht ohne Aroma – woran lag es?

Der Trüffelverband wurde von einer Touristin angeschrieben: Das auf dem Bild zu sehende Trüffelgericht bot leider nicht das erwartete aromatische, trüffelige Geschmackserlebnis. Sie fragte: „Handelte es sich hier um Chinatrüffel? Bin ich betrogen worden?“.
Trüffelverband: Beim abgebildeten Trüffel handelt es sich vermutlich um einen Sommertrüffel, eine jahreszeitliche Form des Burgundertrüffels. Da die Gleba, das Fruchtfleisch des Trüffels, einheitlich hell gefärbt ist, ist dieser Trüffel unreif und hat deshalb praktisch kein Aroma. Im reifen Zustand ist die Gleba beim Burgundertrüffel braun und mit feinen weißen Fäden durchzogen.
Vielleicht wurde der Fruchtkörper auch eingefroren und wieder aufgetaut. Auch das wäre eine Erklärung für das Fehlen der Aderstruktur der Gleba und den Verlust des typischen Trüffelgeschmackes. Damit ruiniert man auch die besten Trüffel. Manche Trüffelprodukte wie z.B. Trüffelbutter können hingegen eingefroren werden.


Geduldiges Warten auf die Ernte der Burgundertrüffel – Deutschlandfunk

Bauern mit Pioniergeist
Hier können Sie einen Artikel des Deutschlandfunk über den Trüffelanbau in Deutschland lesen und anhören. Grundlage dafür ist ein Interview mit zwei unserer Mitglieder, Herrn Sebastian Jungbluth und Herrn Josef V. Herrmann.

Grünes Licht für Gourmets – Burgundertrüffel nicht radioaktiv belastet 

Die Eidgenössische Forschungsanstalt WSL in Birmensdorf (CH), die Uni Freiburg, das Team von Deutsche Trüffelbäume und weitere
Wissenschaftler haben in den letzen Jahren an einem Forschungsprojekt gearbeitet, das die radioaktive Vertrahlung von Pilzen, und
besonders von Trüffeln, untersucht. Die Ergebnisse wurden nun im Fachjournal Biogeosciences veröffentlicht

Die sehr positiven Ergebnisse sind hier für Sie zusammengefasst:
Obwohl die Burgundertrüffel zu den teuersten Lebensmitteln der Welt gehört und als Delikatesse mit bis zu 1200€ pro Kilo gehandelt wird, blieb die Frage nach einer radioaktiven Belastung bisher ungeklärt. Andere Pilzarten übersteigen die zulässigen Cäsium-Werte zum Teil bei weitem und sollten seit dem Tschernobyl-Unfall in manchen Regionen nicht verzehrt werden. Gerade Hirschtrüffel, die nicht zu den „echten“ Trüffeln der Gattung Tuber gehören und für den Menschen ungenießbar sind, reichern das radioaktive Cäsium in hohem Maße an. Da sie gerne von Wildschweinen und Rehen gefressen werden, sind sie auch für die oft diskutierte Verstrahlung von Wildfleisch aus belasteten Gebieten verantwortlich.

Die kulinarisch und wirtschaftlich wertvolle Burgundertrüffel dagegen wurde nun als unbedenklich freigegeben. In einer Studie von Schweizer und deutschen Forschern wurden 82 Burgundertrüffel aus Deutschland, Schweiz, Frankreich, Italien und Ungarn auf Cäsiumuntersucht. Bei allen Trüffelfruchtkörpern wurden sehr niedrige Konzentrationen festgestellt, die sogar unter der Nachweisgrenze von 2 Becquerel pro Kg lagen. Der Grenzwerten für Lebensmittel liegt bei 600 Becquerel pro Kg, daher können die Trüffel aus den untersuchten Regionen bedenkenlos gegessen werden.
Besonders relevant sind die Ergebnisse vor dem Hintergrund, dass große Teile unserer Umwelt immer noch stark mit radioaktivem Cäsium kontaminiert sind und Pilze eine der Hauptquellen von Cäsium für den Menschen darstellen. Dem aufkeimenden Trüffelanbau in Deutschland, Trüffelsuchern in ganz Europa, sowie Händlern und Konsumenten weltweit kann nun grünes Licht für die Burgundertrüffel gegeben werden.

Link zum Original-Artikel:
http://www.biogeosciences.net/13/1145/2016/bg-13-1145-2016.html

Link zur Pressemitteilung der WSL:
http://www.wsl.ch/medien/news/trueffel_radioaktiv/index_DE