Tuber aestivum (Vittadini, 1831) syn. uncinatum (Chatin 1892)
Umgangssprachlich Sommertrüffel, oder als spätfruchtende Form Burgundertrüffel genannt. Schwarze Trüffel mit hell- bis dunkelbraunem Fruchtfleisch mit weißen Adern. Häufigste und am weitesten verbreitete Trüffelart in Deutschland. Kommt in Kalkgebieten in ganz Europa und Vorderasien von Meereshöhe bis zu über 1000m ü. NN. vor. Sehr lange Saison von Mai bis Februar. Gewicht typischerweise <100g, maximal bis zu 700g möglich. Angenehm nussig-erdiger Geschmack und Geruch. Große Bandbreite an Standortverhältnissen mit kalkhaltigen Böden. Wirtsbäume Eiche, Buche, Hasel, Hainbuche, Linde, Fichte u.a. Der Anbau wird seit den 2000er Jahren mit zunehmender Intensität vor allem in Zentraleuropa praktiziert. Preise je nach Saison und Qualität meist zwischen 200€ und 1000€.
Tuber melanosporum (Vittadini, 1831)
Auch Perigordtrüffel oder Schwarze Wintertrüffel genannt. Schwarze Trüffel mit gräulichem bis schwarzem Fruchtfleisch mit weißen Adern. Vor allem im westlichen Mittelmeerraum verbreitet, bevorzugt mediterranes Klima. Nächste Wildvorkommen in der Westschweiz und in Ostfrankreich. Typischer Winterpilz mit Saison von November bis Februar. Gewicht typischerweise <100g, maximal bis >1000g möglich. Intensiver angenehmer Geruch und Geschmack. Bevorzugt stark kalkhaltige Böden und milde, lichte Standorte. Wirtsbäume immergrüne Eichenarten wie Steineiche, Kermeseiche, aber auch Zerreiche. Gedeiht aber auch an Stieleichen, Haseln und Buchen. Der Anbau wird seit den 1970er Jahren weltweit mit großem Erfolg betrieben, so dass der größte Teil der gehandelten Trüffel von Plantagen stammen. Wildvorkommen inzwischen durch Trockenheit stark bedroht. Preise je nach Saison und Qualität meist zwischen 800€ und 2000€.
Tuber magnatum (Pico, 1788)
Bekannt auch als Weiße Trüffel oder Weiße Albatrüffel. Weißlich-beige bis hellbraune Trüffel mit hellem, manchmal rötlichem Fruchtfleisch und glatter Schale. Verbreitet im östlichen Mittelmeerraum, dem Balkan, und dem Panonischen Becken. Saison von November bis Dezember. Gewicht bis >1000g möglich. Sehr intensiver und komplexer Geruch und Geschmack. Eher enge Bandbreite an Standorten. Bevorzugt Auenwälder mit mäßig kalkigen Schwemmböden und teils stark schwankendem Wasserhaushalt. Wirtsbäume Eiche, Pappel, Weide, Hasel, aber auch Hainbuche und Hopfenbuche. Die Art ist in der Natur selten, und kann nicht effektiv angebaut werden, so dass alle gehandelten Trüffel aus Wildvorkommen stammen. Preise je nach Saison und Qualität meist zwischen 1000€ und 3000€.
Dr. Uli Stobbe