Zum Inhalt springen

Presse

Erfolg für den heimischen Trüffelanbau – Trüffelverband zieht positive Bilanz zur Saison 2024/25

„Wir können mit Fug und Recht feststellen, dass sich der Trüffelanbau in Deutschland in den vergangenen Jahren erfolgreich etabliert hat“, stellt der Vorsitzende des Deutschen Trüffelverbands Lothar Graf zufrieden fest. „Das Engagement vieler Trüffelbegeisterter zahlt sich nun aus!“

Burgundertrüffel von außen mit pyramidenförmigen Warzen kultiviert in Südbaden

Die edlen Pilze leben in einer engen Gemeinschaft mit bestimmten Gehölzen, von der beide Partner profitieren. Diese als „Symbiose“ bezeichnete Lebensgemeinschaft macht den Trüffelanbau deutlich komplexer als andere landwirtschaftliche Sonderkulturen. Kleine Eichen, Hainbuchen oder auch Haselnusssträucher werden unter sterilen Bedingungen mit den Pilzsporen geimpft. Nach der Pflanzung dieser Bäumchen benötigen die Trüffelkulturen einige Jahre Geduld und Pflege, bis die ersten Fruchtkörper gebildet werden. Bei der Burgundertrüffel, der in Deutschland am häufigsten kultivierten Trüffelart, kann dies zwischen 5 und 10 Jahre dauern.

Zwischenzeitlich haben in verschiedenen Regionen Deutschlands Trüffelkulturen die Erntephase erreicht. „Wir gratulieren allen erfolgreichen Trüffel-Anbauern!“, so Graf. Im Rückblick auf die nun zu Ende gehende Erntesaison der deutschen Trüffelkulturen vom Sommer letzten Jahres bis in den aktuellen Spätwinter ist der Trüffelverband rundum zufrieden: „In den vergangenen Jahren haben immer mehr heimische Trüffelkulturen die Ertragsphase erreicht. Dies gilt für die Burgundertrüffel, aber auch ihre „große Schwester“, die Perigord- oder Winteredeltrüffel.“ Letztere hat ein größeres Wärmebedürfnis als die nahe Verwandte Burgundertrüffel. Wie ihr umgangssprachlicher Name schon nahelegt ist die Perigordtrüffel traditionell das Aushängeschild der gehobenen französischen Küche. Kultiviert wird sie bislang schwerpunktmäßig in Südeuropa, v.a. in Südfrankreich, Italien und Spanien.

Burgundertrüffel Fruchtkörper mit braun – weiß marmorierter Gleba (Fruchtmasse)

Von Natur aus kommt die Perigordtrüffel bislang bei uns nicht vor, bereichert aber zwischenzeitlich auch in wintermilden Regionen Deutschlands das Portfolio des heimischen Trüffelanbaus. Nachdem schon seit 2017 in der Nordschweiz Perigordtrüffel erfolgreich angebaut werden, werden seit 2020 auch im Neckarland sowie seit 2021 im Kaiserstuhl Perigordtrüffel geerntet. „Dass diese Edeltrüffel auch bei uns in Deutschland seit einigen Jahren nachweislich erfolgreich kultiviert werden kann, ist ein echtes Highlight!“ betont Graf. Ergänzend zur Burgundertrüffel bietet damit auch die Perigordtrüffel vor allem für wärmebegünstigte Lagen Deutschlands spannende Optionen. Und wie steht es um die weiteren Perspektiven für den Trüffelanbau in Deutschland? „Unsere Prognose für den Trüffelanbau in Deutschland ist ausgesprochen gut“, resümiert Lothar Graf. Der Trüffelanbau profitiert aus Sicht des Trüffelverbands klar vom Klimawandel. Vor allem in den Weinbauregionen Deutschlands, wo die landwirtschaftlichen Betriebe infolge des Strukturwandels im Weinbau neue Wege suchen, kann der Trüffelanbau einen spannenden Beitrag zur Diversifizierung liefern. Der Trüffelverband bietet eine jährliche hochkarätig besetzte Verbandstagung, sowie regelmäßige Einsteigerseminare, kostenlose Infoabende und Exkursionen zur Vernetzung und zum Erfahrungsaustausch an.

Perigordtrüffel Fruchtmasse (Gleba) schwarz mit feinen weißen Streifen kultiviert im Neckarland